Pressemeldung der Stadt Bensheim | 4. März 2024
Hunderte von Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung, 80 Teilnehmende am Werkstatt-Tag: „Das zeigt uns, dass den Bensheimerinnen und Bensheimern die Entwicklung des Marktplatzes nach wie vor wichtig ist“, erklärte Bürgermeisterin Christine Klein zur Eröffnung des Workshops am Samstag im Bürgerhaus. Dort präsentierten die Planerinnen und Planer ihre prämierten Arbeiten aus dem Ideenwettbewerb. Das Preisgericht hatte drei Modelle als gleichrangig angesehen und mit einem Preisgeld von jeweils 20.000 Euro ausgestattet.
Der Werkstatt-Tag bildete den Abschluss der aktuellen intensiven Beteiligungs- und Informationsphase im Zuge des Wettbewerbs, der wie erhofft eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung des Marktplatzes bildet. Zunächst wurden bis Sonntag alle 19 Entwürfe in der Stadtkirche Sankt Georg in einer aufschlussreichen Ausstellung präsentiert. Am Samstag ging es nun mit den Bürgerinnen und Bürgern in den direkten Dialog. „Lassen Sie uns zusammenarbeiten“, betonten Bürgermeisterin Klein und Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung. Dieser Appell verhallte nicht ungehört. In einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre standen die Arbeiten der Büros und die Überlegungen der Fachleute zum Herz der Altstadt im Mittelpunkt.
Die Baudezernentin verwies zudem auf die jüngere Geschichte des Marktplatzes. Viereinhalb Jahre nach der ersten Veranstaltung habe man mit einem schwierigen und langwierigen Vorhaben eine wichtige Zwischenetappe erreicht. Von einer wichtigen Etappe sprach auch Martin Fladt vom wettbewerbsbetreuenden Büro „UmbauStadt“ aus Frankfurt. Der Marktplatz sei ein Raum, der entwickelt werden müsse. Grundsätzlich sei der Umbau an der Stadt ohnehin ein ewig währender Prozess, nicht nur, aber auch in Bensheim.
In einer kurzen Umfrage zu Beginn wollten die Veranstalter außerdem Näheres zu ihren Gästen wissen. Die Auswertung zeigte, dass die Teilnehmenden aus dem ganzen Stadtgebiet kamen, keine Neueinsteiger in das Thema sind und sich im Durchschnitt mehrmals die Woche auf dem Marktplatz aufhalten, unter anderem wegen des Wochenmarkts. Aber auch Anwohnerinnen und Anwohner nahmen am Workshop teil. Ebenfalls eine wichtige Erkenntnis: Die meisten kamen „ergebnisoffen“ und ohne Vorfestlegung ins Bürgerhaus, um in den Austausch mit den Planerinnen und Planern zu treten.
Diese wiederum betonten die Einmaligkeit des Werkstatt-Tags, der keineswegs zu den Standardterminen eines solchen Wettbewerbs zählt. Die offene und direkte Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde ebenso hervorgehoben wie die Transparenz eines solchen Verfahrens. „Das ist gelebte Demokratie“, brachte es
Landschaftsarchitekt Tobias Mann auf den Punkt. Gemeinsam mit seinen prämierten Kollegen, den Stuttgarter Landschaftsarchitekten Jedamzik+Partner, die für den Wettbewerb eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Heilbronner Büro Krummlauf Teske Happold gebildet hatten, sowie der Bf Bauforum Berlin GmbH (Freiraumplanung), die mit der ARQ Architekten Rintz und Quack GmbH zusammengearbeitet hatten, zog er ein positives Fazit des intensiven, interaktiven und harmonischen Tages, der für beide Seiten einen Erkenntnisgewinn darstellte und durchaus mehr Klarheit brachte. „Ein solches Feedback gibt es sonst nicht, das ist sehr viel wert“, bilanzierten die Experten.
Die Siegerentwürfe werden nun in den nächsten Wochen überarbeitet und am Mittwoch, 24. April, um 19 Uhr im Kolpinghaus der Öffentlichkeit vorgestellt. Daran schließt sich ein Workshop für die Stadtverordneten und Magistratsmitglieder an. Bei diesem Termin könnte es bereits zu einer Weichenstellung kommen, wie mit den Entwürfen weiterverfahren wird. Final entscheidet ohnehin die Stadtverordnetenversammlung über die weiteren Schritte am Marktplatz.
Bürgermeisterin Christine Klein bedankte sich zum Abschluss bei den Teilnehmenden für ihre Mitarbeit, bei den Planerinnen und Planern für ihre Ideen zum Marktplatz sowie bei Martin Fladt, der als Moderator zielgerichtet und eloquent durch den Workshop führte. Die Rathauschefin dankte darüber hinaus dem Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt, der als Vorsitzender des Preisgerichts dem Workshop beiwohnte und die Entscheidung der Jury erläuterte. „Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem guten Ergebnis kommen werden“, so Christine Klein.
Der Werkstatt-Tag als exklusives Format der Bürgerbeteiligung hielt, was sich die Verantwortlichen von ihm versprochen hatten: Die Fachbüros erhielten eine direkte Rückmeldung aus der Bevölkerung. Und die Bensheimerinnen und Bensheimer bekamen die Chance, nicht nur ihre Meinung zu äußern, sondern konkret in die Detailarbeit mit den Experten einzusteigen sowie wertvolle Impulse zu geben – und zu erhalten.