Die Sanierung bezog sich schwerpunktmäßig auf die gesamte Dachkonstruktion und die damit zusammenhängenden Bauteile. Zusätzlich wurden einige ausgewählte Themen wie ein barrierefreier Zugang, eine barrierefreie Sanitäreinheit, die Aufarbeitung der WC-Bereiche sowie die Aktualisierung des Brandschutzes bearbeitet. Die Fenster und die Bestandsaußenwände wurden in ihrem bisherigen Aufbau mit einem Wärmedämmverbundsystem in einer Stärke von ca. 12cm belassen.
Durch das neue Metall- Pultdach sowie die Lamellen in der Sockelzone (unterhalb 3m) stellt sich das Gebäude nach außen modern und völlig verändert dar.
Der First sitzt nun an der östlichen Gebäudekante. Hier steigt das silberne Kalzipdach (Farbton wie Kita) bis zu einer Höhe von 8,5m über Fertigfußboden an und bildet am Zugang zum Campus einen prägnanten Hochpunkt. Nach Westen fällt es zunächst mit 11,5° und schließlich etwas flacher nach Westen zur Traufe und stellt somit einen harmonischen Übergang zur benachbarten Kita her.
Die ursprüngliche architektonische Idee einer kräftigen Flachdachscheibe auf schlanken Sichtbetonstützen war nicht mehr überzeugend erkennbar gewesen. Je nach Lage wurden die Stützen in unterschiedlichen Dicken eingedämmt und bilden dazwischen zurückversetzte Gefache aus. Um zu einer glatteren Gebäudehülle zu kommen, die der Asymmetrie des Dachs gerecht wird, erhalten die Sockelzonen unterhalb von 3m eine Verkleidung aus silberfarbenen Lamellen, die jeweils an der linken Gebäudekante bündig beginnt und nach rechts ausläuft. Sie bestehen aus wartungsfreien pulverbeschichteten Aluminiumprofilen. Bei Nacht können sie als Effektbeleuchtung hinterleuchtet werden, um den öffentlichen Raum aufzuwerten.
Oberhalb des vorhandenen Stahlbetonrandträgers auf ca. 3.10m Höhe wurden die Außenwände als Holzständerwände bis zum neuen Dachniveau hochgezogen. Nach innen wurden sie weiß gestrichen und nach außen mit einem weiß verputztem Wärmedämmverbundsystem belegt und verputzt. Knapp unter dem First bringt auf der Ostseite ein langer Oberlichtstreifen Licht in das zusätzliche Dachvolumen und nimmt außerdem die notwendigen Entrauchungsöffnungen auf.
Die bestehenden Binder sollten zunächst in das neue Dachtragwerk integriert werden. Da an mindestens einem Binder ein reparierter Bruchschaden vorlag und die ohnehin notwendigen neuen Fachwerkträger den alten Binder statisch (fast) gar nicht mehr benötigen, folgte die Bauherrschaft dem Vorschlag des Tragwerksplaners, die alten Holzbinder auszubauen und komplett durch Holz-Fachwerkträger zu ersetzen. Somit entsteht eine Transparenz, die den neuen höheren Raum erlebbar macht.
Um möglichst kurze Montagezeiten zu gewährleisten, wurde für die Dachscheibe statt einer Pfettenkonstruktion mit OSB-Schalung eine Holztafelbauweise mit Brettstapeldecken gewählt. Innenseitig konnte in der Schwimmhalle die akustisch hoch wirksame Holzfaserverkleidung direkt befestigt werden. Im Umkleidebereich wird die gleiche Decke auf eine Höhe von ca. 3,15m bis knapp unter die Binder abgehängt. Lichtlinien und Schlitzauslässe werden flächenbündig in diese abgehängte Decke eingelassen.
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