Architektur: KTH Architekten BDA
Freianlagen: Prof. Siegfried Knoll, Holzgerlingen

STÄDTEBAU UND FREIRÄUMLICHE EINBINDUNG
Das wesentliche Leitmotiv beim Neubau des Gemeindehauses der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Besigheim, ist die behutsame Einordnung in die vorhandene Gebäudestruktur der umgebenden Bebauung.
Die quartiersprägende Satteldachform, vorwiegend in Südwest-Nordost-Richtung verlaufend, wird vom Neubau adaptiert und in Körnung und Struktur ergänzend fortgeführt.
Durch die Aufnahme der Raumkanten und deren städtebaulicher Ordnung, entsteht ein harmonisches Gesamtgefüge, das sich am vorhandenen Rhythmus aus Gebäude und Freiraum orientiert und eine eindeutige und klare Adresse formuliert.
Die Kirchenvorfläche und der Vorbereich vor dem Gemeindehaus werden zu einer großzügigen Platzeinheit zusammengeführt. Durch die vom Straßenraum zurückversetzte Position des neuen Gebäudes wird der Kirche bewusst ein angemessener Raum gelassen, so dass sie weiterhin als prägendes Element des Quartiers in Erscheinung treten kann.
So entsteht ein neues Ensemble aus Gebäuden und Freiflächen, die in einem spannungsvollen Dialog miteinander stehen.

ERSCHLIEßUNG
Das äußere Erschließungskonzept entwickelt sich aus der vorhandenen Struktur von Senkrechtparkern an der Schwalbenhälde mit direkten Zugängen zu den Adressen Kirche, Gemeindehaus, Pfarrbüro und Wohnung.
In diesem Bereich sind auch ausreichend Fahrradstellplätze vorgesehen.
Weitere Pergolabegrünte und z.T. überdeckte Stellplätze befinden sich südwestlich des neuen Gemeindehauses.
Von hier kann sowohl der Eingang ins Gemeindehaus unmittelbar und barrierefrei, als auch der Zugang zum Pfarrbüro und zur Pfarrwohnung erreicht werden. Durch diese eindeutige Zuordnung des ruhenden Verkehrs zur Erschließungstraße hin, wird der wertvolle Grünbereich im Südosten freigehalten und steht der Kirchengemeinde uneingeschränkt zur Verfügung.
Der Zugang ins Gemeindehaus, als gläserne Fuge zwischen Saalbereich und Kirche, orientiert sich eindeutig und präsent zur Schwalbenhälde hin und zeigt sich so selbstbewusst als neue Adresse des Gemeindezentrum Heilig Kreuz.
An diesen Eingangsbereich schließt sich eine klar strukturierte Foyerzone an, an die Saal, Gruppenräume, Küche und Sanitärräume direkt angebunden sind. Zudem fungiert das Foyer als Erweiterungsfläche für den Gemeindesaal und knüpft diesen an den grünen Kirchenraum an.
Über einen weiteren Gebäudezugang, angebunden an die Stellplätze im Südwesten, sind Pfarrwohnung und Pfarrbüro barrierefrei erschlossen. So ist sicher gestellt, dass auch bei Betrieb von Saal und Gemeinderäume ein ungehinderter und autarker Zugang zu Wohnung und Büro gewährleistet ist.

FREIANLAGEN
Nach dem Motto “Die Schöpfung spüren”, sollen auch bei der Entwicklung der Freianlagen wesentliche ökologische Aspekte Berücksichtigung finden. Natürliche Materialien wie Holz und Naturstein werden ebenso verwendet, wie der Einsatz von Zisternen, Sickermulden und Kiesfilter.
So aus dem Bestand entwickelt, stellt sich insbesondere der Kirchgarten als wesentliches grünes Element des neuen Gebäudeesembles dar. Hier werden alle Bäume erhalten und bilden so den Rahmen für einen multifunktionalen Kirchenraum im Freien.
Sitzstufen und Pflasterterrassen laden zum Sitzen in diesem grünen Andachtsraum ein, und auch die Gruppenräume und das Foyer mit Saal öffnen sich in diesen grünen Kirchenraum. Auf dieser attraktiven Fläche sind vielfältige Nutzungen, wie z.B. Gemeindefeste, Gottesdienst im Freien, Kinderkirche, aber auch Ruhe, Andacht und Kontemplation möglich.
Die neue Pfarrwohnung erhält einen geschützten Pfarrgarten mit Rosengarten, einer Terrassenpergola und Flächen für Kräuter und Gemüse.
Das Vorfeld der Kirche zur Schwalbenhälde hin wird gemeinsam mit dem Vorbereich des Gemeindehauses zum einheitlichen Platzkonzept und bindet das Gesamtesemble großzügig zusammen.
Auch hier gibt es ausreichend Flächen für Gemeindefeste, Treffen und weitere kirchliche Aktivitäten.