BAUHERR: Gemeinde Obersulm
FERTIGSTELLUNG: 05/2019
BGF: 1.400 m²
BRI: 6.400 m³
BAUHERR: Gemeinde Obersulm
FERTIGSTELLUNG: 05/2019
BGF: 1.400 m²
BRI: 6.400 m³
Lage
In bester Reichweite zu den beiden Teilorten Eschenau und Weiler soll das neue Feuerwehrhaus direkt an der K 2123 im Außenbereich errichtet werden. Auf einem Hangrücken mit einem ausgeprägten Gefälle von ca. 6% fügt sich das Gebäude gefällig in die Landschaft ein und nutz dabei die Topographie aus, indem ein zweites Geschoss nicht als Obergeschoss, sondern ebenerdig zugängliches Sockelgeschoss angeordnet wird. Ein Aufzug entfällt somit.
Um die Kreuzungsfreiheit völlig auszuschließen, verfügt das Grundstück über zwei Alarmzufahrten für die Privat-PKW der Einsatzkräfte. Entsprechende Parkplätze befinden sich auf der Nordseite und sind direkt dem Eingang zugeordnet. Hier befindet sich abgewandt von der Straße und dem direkten Blick der Übungsplatz.
Die Möglichkeit, einen Übungsturm zu platzieren, gäbe es am Geländeversatz vom Alarmhof zum Parkplatz. Dieser ist aus Kostengründen nicht vorgesehen (ist bereits am Standort Willsbach vorhanden).
Eine Umfahrung innerhalb des Grundstücks ist möglich.
Funktion
Die Programmfläche gliedert sich in zwei Geschosse auf, wobei die Fahrzeughalle mit den Räumen, die direkt mit dem Einsatz zusammen hängen, in der Erdgeschoss- Ebene liegt. Der Schulungsbereich sowie untergeordnete Lager- und Technikflächen liegen im Sockelgeschoss.
Im Einsatzfall betreten die Mannschaftskräfte das Gebäude auf kurzem Wege vom Parkplatz aus im Sockelgeschoss, und erreichen über die Treppe direkt die Umkleiden und schließlich unmittelbar die Fahrzeughalle. Die Sanitäreinheit ist sowohl aus der Umkleide wie auch vom Flur aus zu begehen. Wie gewünscht, ist die Raumtrennung zwischen Damen und Herren über die Möblierung eingerichtet und somit absolut flexibel an veränderte Mannschaftsstärken anpassbar.
Die Funkzentrale hat die Übersicht sowohl in die Fahrzeughalle als auch auf den Vorplatz.
Auf Wunsch der Feuerwehr ist der Jugendfeuerwehrraum durch eine Faltwand zuschaltbar zum Bereitschaftsraum angeordnet worden. Damit verbunden ist ein Teil der benötigten Lagerfläche für die Jugend. Im Sockelgeschoss ist ein zweiter Jugendlagerraum, der z.B. für Außengeräte genutzt werden könnte.
Architektur / Konstruktion
Die Gebäudekubatur ist aus zwei Baukörpern entwickelt, die sich ineinander schieben.
Der höhere Bauteil beherbergt die Fahrzeughalle und ist aus wirtschaftlichen sowie formalen Gründen mit einem flach geneigten Dach gedeckt. So kann die notwendige Raumhöhe von 5,50m nachgewiesen werden, ohne unnötig viel Raum und Gebäudehöhe zu produzieren. Außerdem ist die Verwendung einer Photovoltaikanlage mit Südausrichtung möglich. Die Belichtung erfolgt über teilweise verglaste Tore und ein Oberlicht auf der Ostseite. Für die Halle wird von einer Stahlkonstruktion mit gedämmten Stahlblechkassetten ausgegangen. Die Dachkonstruktion besteht aus Stahlträgern und einer Trapezblechlage.
Der umschließende, etwas niedrigere Baukörper wird als Mauerwerkskonstruktion hergestellt und verfügt aus bauphysikalischen Gründen über ein gedämmtes Stahlbetondach mit Bitumeneindeckung. Diese Fläche kann begrünt werden.
Die Fassaden der beiden Baukörper stellen sich in unterschiedlichen Materialien dar. So ist die Nebenraumspange klassisch weiß verputzt und steht im spannungsvollen Kontrast zum silbermetallischen Volumen der Fahrzeughalle.
Akzentuiert werden die Fassaden durch rot abgesetzte Metallpaneele innerhalb der Fensterbänder, die in abgewandelter Form auch auf der Westseite für eine Strukturierung der Fassade und Ablesbarkeit der Tore sorgen. Die Farbe rot soll auf einfache Weise das Thema Feuerwehrhaus auch nach außen zum Ausdruck bringen.
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