Architektur: KTH Architekten BDA, Heilbronn
Freianlagen: Jedamzik+Partner, Stuttgart
Architektur: KTH Architekten BDA, Heilbronn
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KONZEPTIDEE
Unser Konzept sieht variables, modulares und flexibles Wohnen am Karlssee vor. Das 5-geschossige Gebäude wird als „Urban Village“, als „Dorf im Haus“ konzipiert. Wege, Plätze und offene Erschließungsbereiche bilden den Rahmen für Gemeinsamkeit, Austausch und Kommunikation, entsprechend einer traditionellen dörflichen Struktur. Die Wohnungen, „das Haus“, stehen für Privatheit, Ruhe und Individualität.
An ein zentrales, offenes Treppenhaus sind Erschließungsbereiche in unterschiedlicher Zonierung angebunden. Sie markieren den Übergang in die privaten Wohneinheiten. Die Balkone sind gleichzeitig auch Kommunikationsorte und Begegnungsstätten. Diese „Flächen für Alle“ fördern Kontakte und Austausch und sind die Grundlage für ein intaktes soziales Gefüge.
Die eigenständige Qualität und die Individualität des Hauses werden bestimmt durch die kommunikative Öffnung zur freien Landschaft und zum Karlssee, und die nachbarschaftliche und familiäre Orientierung in den Innenhof.
KONSTRUKTIONSKONZEPT
Vom Modul zur Einheit. Vom Einzelbaustein zum sozialen Wohnhaus. Aufbauend auf dem Ansatz unseres Konzepts, der Idee eines offenen Zentrums, eines transparenten, luftigen Kommunikationsbereichs, sind die privaten Einheiten als kompatible Module an diesen Begegnungsraum angebunden.
Gekoppelt, addiert und gestapelt, entwickeln sich aus dem hölzernen Grundmodul unterschiedliche und flexibel nutzbare Wohnungstypologien. Es entstehen in Größe und in der sozialen Zusammensetzung variable Einheiten für Singles, Alleinerziehende, Paare, kleine und große Familien, Wohngemeinschaften und Mehrgenerationenwohnen. Auf die sich verändernden Wohnsituationen können diese Einheiten flexibel reagieren. Variabilität in Aufteilung, Organisation und Größe sind die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche, kostenoptimierte und nachhaltige Nutzung. Serielle Vorfertigung und Modulbauweise sind die Basis für eine ökonomische und effiziente Errichtung des Gebäudes, bei gleichzeitiger Minimierung von bekannten Risiken wie Bauqualität, Baukosten und Bauzeit. Die klare Kompaktheit der gestapelten und addierten hölzernen Module, kontrastiert mit der leichten, offenen und robusten Stahlkonstruktion des Treppenraums und den daran angegliederten Erschließungsflächen. Dieser spannungsvolle Wechsel zwischen den sich wiederholenden Fassadenelementen der Wohneinheiten und deren Vor- und Rücksprünge, und dem offenen, mehrgeschossigen und begrünten Treppenhaus, bestimmen den individuellen und eigenständigen Charakter des Gebäudes.
NACHHALTIGKEITSKONZEPT
Prägende Grundlagen des Nachhaltigkeitskonzept sind die weitestgehende Verwendung von Naturbaustoffen und wiederverwertbaren Bauelementen. Das Untergeschoss soll aus Recyclingbeton hergestellt werden. Die oberirdischen Geschosse sind aus hölzernen Grundmodulen zusammengefügt. Die aus elementierten Grundbausteinen für Wände, Boden und Decken zusammengesetzten Einzelbauelemente, , ermöglichen eine systematisierte Vorfertigung und eine vielfältige Addierbarkeit, und ist Voraussetzung für eine flexible Anpassung an sich verändernde Wohnanforderungen. Basierend auf der ökologisch aufgebauten Konstruktion der hölzernen Grundmodule, finden auch bei den Ausbauelementen Naturbaustoffe umfangreiche Verwendung. Innenwände aus Lehmbauplatten, Hanfdämmung in den Außenwänden und der Verzicht auf Verbundbaustoffe entsprechen dem innovativen und nachhaltigen Anspruch der Quartiere im Neckarbogen. Die pflegeleichte Fassadenbegrünung an der leichten, stählernen Konstruktion im Bereich der offenen, mehrgeschossigen Erschließungszone und der Balkone, ist ein weiterer wichtiger Baustein im ökologischen Gesamtgefüge. Durch die Konzentration der technischen Gebäudeelemente im Zentrum der Module, bei allen Bausteinen an derselben Stelle, und durch die kompakten, standardisierten Küchen- und Sanitäreinheiten ergeben sich kurze, knappe Leitungsstränge, eine optimierte Trassenführung, und damit auch eine wirtschaftliche und kostenoptimierte technische Gebäudeausstattung. Durch den Anschluss an das öffentliche Wärmenetz wird eine klimafreundliche und CO²-arme Wärmeversorgung sichergestellt. Die Zentralisierung der Wärmeversorgung im Quartier bietet den Vorteil, dass innovative und hocheffiziente Anlagentechnik energetisch sinnvoll eingesetzt werden kann. Der Aufwand für Anlagentechnik im Gebäude verringert sich entsprechend. Durch die Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach wird umweltfreundlicher und nachhaltiger Strom aus erneuerbaren Energien direkt vor Ort erzeugt. Der Einsatz eines Energiespeichers ermöglicht zudem die autarke Versorgung des Objekts.
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