STÄDTEBAU / IDEE
In das lang gestreckte Grundstück fügt sich die neue Gebäudekette in den üppigen Baumbestand terrassenförmig ein. Die Baukörper folgen sowohl in ihrer Lage als auch in der Höhenbewegung dem Schwung des vorhandenen Geländes und ragen jeweils mit Ihren Penthouse-Geschossen über die Baumkronen dezent hinaus.
Die einzelnen Baukörper stehen parallel zu den Höhenlinien auf einem Sockel, der als Parkgeschoss genutzt wird. Es entstehen gut nutzbare Geschossflächen, die in der Regel über der Geländeoberkante sitzen. In den Sockel- und Regelgeschossen bilden die Gebäude einen Winkel aus, der sich nach Südwesten orientiert und somit einer optimalen Besonnung und Orientierung zur Landschaft in der Talaue Rechnung trägt. In diesen Winkeln bilden sich trotz hoher städtebaulicher Dichte jeweils angenehm proportionierte Räume mit hoher Aufenthaltsqualität aus. Die Typologie des Terrassenhauses nimmt die Topografie optimal auf und schafft Maßstäblichkeit sowie großzügige Zwischenräume.
Das neue Wohnquartier orientiert sich in seiner Maßstäblichkeit und Körnung am umgebenden Bestand, in dem es zwischen dem Klinikum und der nördlichen Wohnbebauung vermittelt. Eine stark gegliederte Gebäudestruktur und moderne Formensprache entwickelt zudem eine selbstbewusste Identität und Eigenständigkeit, die den Ort markant besetzt und eine „Adresse“ bildet.
ERSCHLIESSUNGSKONZEPT / STRUKTUR
Das flächensparende Erschließungskonzept knüpft an die vorhandenen Wegestrukturen an und entwickelt diese einfach und zurückhaltend weiter. Die öffentliche Erschließung über die Kocherhalde und Badstraße wird beibehalten. Die einzelnen Gebäude sind über ein privates inneres Erschließungssystem angebunden, welches sowohl die Längsverbindung als auch viele Querverbindungen in Ost-West-Richtung ermöglichen. An den Kreuzungspunkten entstehen Orte der Kommunikation und des sozialen Zusammenlebens im Freien.
FREIRAUMGESTALTUNG
Ein wesentlicher Baustein des Entwurfskonzepts ist die Grünverzahnung des Quartiers mit dem östlich angrenzenden Waldgebiet und dem westlichen Baumbestand und der dahinter liegenden Kochertalaue. Die Durchlässigkeit in Ost-Westrichtung spielt eine wichtige Rolle, und schafft eine besonders naturnahe Atmosphäre, bei der man den Wald förmlich riecht, wenn man die Fenster öffnet. Darüber hinaus zielt die Planung auf den zeitgemäßen Umgang mit den Anforderungen der Regenwasserbewirtschaftung und Integration von wertvollem Grünbestand.
Die Anhebung der Gebäude um ein halbes Geschoss lässt eine wirtschaftliche Erstellung der Parkgeschosse in Hinblick auf Aushub und Entrauchung zu und bildet im Vergleich zum Straßenniveau einen leicht erhabenen Sockel aus, der die privat genutzte Freifläche von der öffentlichen Erschließung abgrenzt.
ARCHITEKTUR / GESTALTUNG
Das neue Wohnquartier entwickelt seine markante Architektursprache aus der Hanglage und der damit verbundenen starken horizontalen Gliederung. Wie freigelegte geologische Schichten an einer Hangkante verspringen die Geschossdecken spielerisch als durchlaufende Balkonbereiche und stehen im spannungsvollen Kontrast zu den vertikal gerasterten Holzaußenwänden.
Massive Kerne und tragende Stützen werden mit Holzaußenwänden kombiniert und verstärken den Charakter des naturnahen Wohnens.
Einfache, klare Details und ein zurückhaltendes Farb- und Materialkonzept bestimmen die markante, einheitliche und zeitgemäße Architektur des Quartiers.
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