Städtebau
Das neue Haus der Parität ist ein wichtiger Baustein der Stadtgesellschaft. Sowohl städtebaulich als auch in seiner sozialen Funktion wird es eine zentrale Stellung im Quartier einnehmen und entsprechend prägnant und einladend wirken.
Eingebettet in die vorgegebene viergeschossige Blockstruktur öffnet sich der Baukörper großzügig nach Süden und zieht den öffentlichen Raum in den Innenhof. Er stellt zusammen mit dem transparenten Foyer als Ort der Begegnung und zentrales Erschließungselement das Herz der Anlage dar.
Organisation
Die Öffentlichkeit der Nutzungsebenen nimmt von unten nach oben ab. So sind die Gastronomie, Fahrradwerkstatt und Hauswirtschaftsbereich zusammen mit den beiden Sälen im Erdgeschoss angeordnet, Beratungsstellen in den weiteren Geschossen und Wohnflächen im obersten Geschoss. Der Innenhof ermöglicht eine einheitliche gemeinsame Adresse für alle Funktionsbereiche und eine einfache und klare Erschließung.
Von diesem einladenden Vorplatz, werden nicht nur o.g. Ladenlokale, sondern auch das zentrale Foyer über den Haupteingang erschlossen. Dieser mehrgeschossige zentrale Raum verbindet die unteren drei Geschosse großzügig, bietet interessante Perspektiven und lädt zur Begegnung und Kommunikation ein.
Zusätzlich können die Säle bei Bedarf separat von der Urbanstraße erschlossen werden, um sie unabhängig von Öffnungszeiten autark zu bespielen. Auch die Wohnungen, die sich ausschließlich im 3. OG befinden, können direkt von außen erreicht werden, sodass Konfliktpotentiale zur Büronutzung minimiert werden. Die Fluchtwege wie auch die barrierefreie Erschließung aller Ebenen werden über insgesamt drei Treppenhäuser sichergestellt, wobei gemeinschaftlich genutzte Räume immer direkt an diese vertikalen Erschließungselemente angebunden sind.
Akustische Beeinträchtigungen untereinander werden vermieden, indem sich im Erdgeschoss die Säle wie auch der Kinderbetreuungsbereich unabhängig vom öffentlichen Innenhof in halböffentliche Außenbereiche in unterschiedliche Himmelsrichtungen orientieren.
Dem Grundgedanken folgend, Menschen zusammenzubringen und eine Perspektive für Freizeit und Arbeit zu schaffen, wird angeboten, die Dachfläche gemeinschaftlich z.B. im Sinn von urban gardening zu nutzen. Zu diesem Zweck ist eines der Treppenhäuser bis auf die Dachebene erweitert und mit einem überdachten Aufenthaltsbereich zur Förderung der hausinternen Kommunikation ausgestattet.
Architektur
An einer viel befahrenen Stelle der Innenstadt behauptet sich der Baukörper mit klaren Linien. Inspiriert von der städtebaulichen Blockstruktur steht das Gebäude mit seinen Klinkerfassaden kraftvoll und klar in dem teils noch heterogenen Umfeld. Ein regelmäßiges Fassadenraster bringt Ordnung und Struktur, welche nicht nur die Basis für eine wirtschaftlich zu erstellende Baukonstruktion ist, sondern auch ordnend auf die Bewohner wirken soll. Die Klinker stellen nicht nur eine Maßstäblichkeit zum Menschen her, sondern eigenen sich als robuster Baustoff, der nachhaltig und authentisch ist, besonders gut für das neue Haus der Parität.
Das Herz der Anlage bildet der Innenhof mit Foyer als Ort der Begegnung und Kommunikation. Ladenlokale und die Gastronomie sorgen für reges Leben und eine angenehme Atmosphäre. Die Erdgeschossflächen gehen nahtlos in den öffentlichen Raum über und vermitteln Offenheit und Transparenz. Schwellen und Berührungsängste werden vermieden.
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