Architektur: KTH Architekten BDA, Heilbronn
Freianlagen: Jedamzik+Partner, Stuttgart
Architektur: KTH Architekten BDA, Heilbronn
Freianlagen: Jedamzik+Partner, Stuttgart
KONZEPT
Der Entwurfsansatz wird geprägt vom respektvollen Umgang mit der Bebauung des unmittelbaren Umfelds. Nach dem Motto, „Aus dem Bestand entwickeln, den Ort bewahren.“ wird anstelle der ehemals landwirtschaftlich beeinflussten Bebauung ein attraktives und breit gefächertes Wohnungsgemenge angeboten und somit ein weiterer Schritt zu einer zukunftsfähigen und innovativen Entwicklung des Neckarwestheimer Ortskernes gemacht.
STÄDTEBAU
Durch die gestaffelten Baukörper wird der Straßenraum angemessen proportioniert und eine maßstäbliche Einbindung in das ortstypische Gefüge erreicht. Durchgehende Beläge zwischen den Bebauungskanten lassen die Rathausstraße großzügig erscheinen und verleihen ihr, zusammen mit der neu gesetzten Baumreihe und den strukturierenden Hecken, eine völlig neue Aufenthaltsqualität als Shared Space. Durch die ortstypische Giebeldachform und die angemessene und differenzierte Höhenentwicklung wird eine harmonische und maßstäbliche Einfügung des Baukörpers in die dörfliche Struktur erreicht. Der Ortskern wird am Übergang zur lockeren angrenzenden Bebauung behutsam und respektvoll ergänzt. Damit werden die traditionellen Strukturen eines dörflichen Ortskerns zitiert und als Holz-Hybrid-Konstruktion in eine zeitgemäße, selbstbewusste Architektur übersetzt.
ORGANISATION / FUNKTION Die klare und barrierefreie Erschließung aller Wohnungen wird über zwei Treppenhauskerne umgesetzt, die an die Tiefgarage mit 32 Stellplätzen angeschlossen sind. Sie ermöglichen eine sehr flexible und variable Gestaltung des Wohnungsgemenges. Neben den Mobilitätsflächen sind auch Müll- und Abstellräume im UG untergebracht.
Der überwiegende Teil der Wohnungen orientiert sich nach Westen und Süden auf die Gartenseite, wobei alle Wohneinheiten mit einer Loggia oder Terrasse ausgestattet sind. Unterschiedliche Wohnformen ergänzen sich und sorgen für eine funktionierende Haus- und Ortsgemeinschaft: Familienwohnen – Seniorenwohnen – Single-Appartements – barrierefreies Wohnen – Förderwohnungen Als Treffpunkt zum Feiern und für ein soziales Miteinander soll der offen gestaltete Gemeinschaftsraum im EG über die Wohnanlage hinaus in das Quartier ausstrahlen.
ARCHITEKTUR
Die ansprechende und innovative Architektur trägt wesentlich zur eindeutigen Adressbindung bei und wirkt identitätsstiftend. In Anlehnung an traditionelle, dichte innerörtliche Bebauungsstrukturen werden vier giebelständige, gestaffelte und mit unterschiedlichen Höhen und Dachneigungen versehene Baukörper aneinandergereiht. Sie bilden den eigenständigen architektonischen Fixpunkt des Quartiers. Das Entwurfsmotiv wird durch die Fassadengestaltung unterstützt. Die homogene und eher geschlossene Gebäudehülle, die sich von Norden nach Süden über die Volumen zieht und sowohl Dach als auch Fassade bilden, ist entlang der Rathausstraße und der Gartenseite aufgeschnitten. Hier kommt die Ost-Westorientierung der Gebäude mit locker gerasterten Fassaden zum Ausdruck.
AUSSENANLAGEN
Die klare und nachhaltige Freiflächengestaltung unterstützt das vorgeschlagene ortstypische neue Bebauungskonzept an der Rathausstraße. Eine Baumreihe aus Linden und Hainbuchen markiert die Vorflächen und Zugänge als barrierefreie halböffentliche Begegnungszone der neuen Hausgruppe. Weiterhin unterstützen Fassadenbegrünungen und Kurzhecken sowie ein einheitliches Pflaster- und Belagskonzept diese dörfliche Gestaltungsidee auch mit Bezug auf die Vegetation im Weinbergklima Neckarwestheim. Die privaten Freiflächen sind im Erdgeschoss mit schönen Sonnenterassen nach Westen orientiert und von teilweise begrünten Fassaden und Staudenpflanzungen sowie durchgängigen Wiesen- und Rasenflächen umgeben. Die gemeinsamen Freiflächen mit Kletterhaus und Holzdeck am Sandkasten sind mit Weinbergterrassen zu den Nachbargrundstücken abgetreppt. Im Anschluss an die mit Wein berankte Pergola der Abfahrt zur Tiefgarage sind für alle Bewohner Gewürz- und Gemüsegärten möglich. Die Bewässerung der Pflanzungen erfolgt mit Regenwasser aus Zisternen. Die dargestellten Plankonzepte mit Regenwassermanagement, mit den Ideen zur nachhaltigen Freiflächenarchitektur, mit dem sozialen Anspruch des grünen Treffpunktes wie auch Spiel- und Bewegungsraum sollen einen lebendigen und bewegungsfreundlichen Freiraum in der neuen Baugruppe entstehen lassen.
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