STÄDTEBAU
Der Neubaukomplex der Türkisch Islamischen DITIB-Gemeinde nimmt als weiterer Baustein der Kulturlandschaft der Stadt Heilbronn Bezug zu dem gegenüberlie-genden Theater und dem Kulturforum K3. Umschlossen von einem 4-geschossigen Sockelbau ragt der zentrale Moschee-Baukörper in einem metallisch schimmernden Gewand in die Höhe und wird von einer abstrahierten, gestuften Kuppel gekrönt. Der umschließende Baukörper sorgt dabei für die Einbettung des genau nach Osten ausgerichteten Gebetsraumes in das rechtwinklige Grundraster der Stadt. Auf der Westflanke steigt der Sockelbau aus dem Boden hervor und bildet als große Geste eine Freitreppe, die zum erhöhten Vorplatz der Moschee führt. Die Freitreppe wird über ein hoch hinaus ragendes Tor betreten, welches sich als symbolisches Minaretts versteht.
Die Baumassen sind von der Straße abgerückt, um zwischen den angrenzenden Baufluchten zu vermitteln und einen Eingangsvorplatz anbieten zu können.
ERSCHLIESSUNG
Vom Eingangsvorplatz aus erschließt sich sowohl der weltliche Teil mit Einkaufspassage und Multifunktionsraum, wie auch die oberhalb angeordnete Moschee über die großzügige Freitreppe. Fahrzeuge erreichen die nördlich gelegeneTiefgarageneinfahrt über die vorgegebene Stichstraße auf der Westseite des Grundstücks. Die Andienung des gewerblichen Teils erfolgt separat auf der Ostseite.
ARCHITEKTUR
Für die Integration in das städtebauliche Raster sorgt ein steinerner Sockelbau, der mit einer Natursteinfassade aus heimischen Muschelkalk und Bronze eloxierten Aluminiumfenstern eine angemessene Wertigkeit ausstrahlt und sich gegenüber dem Theater behauptet. Seine Fassade wird durch vertikal angeordnete Öffnungen geprägt und steht damit im Kontrast zum zentralen Moschee-Baukörper, der von einer semitransparenten, metallischen Hülle umgeben ist, welche horizontal aufgebaut ist und sich bis in die gestapelte Dachkonstruktion der Kuppel logisch fortsetzt. Die bronzefarbene bis golden schimmernde und ornamentiert gelochte Hülle gibt dem Zentralbau über alle notwendigen Fensteröffnungen hinweg eine homogene Anmutung und stärkt damit seine Bedeutung und Kraft. Gleichzeitig schafft sie atmosphärische Lichtsituationen im Inneren und wirkt identitätsbildend.
NACHHALTIGKEIT
Eine präzise Planung, langlebige, robuste und natürliche Materialien bilden in Verbindung mit der aussagekräftigen und kompakten Architektur die Basis für eine nachhaltige Konzeption. Ein hoher Dämmstandard, einfach trennbare Temperaturzonen und Niedertemperaturheizsysteme tragen zu einem niedrigen Energieverbrauch bei. Die Belegung horizontalen Ebenen der Kuppelstufen mit PV-Elementen ist möglich.